Foto: Thomas Michalski
Vorwort
Sommer
Liebe KKVerinnen und KKVer,
und wieder muss ein Vorwort her … das Juni-Heft muss zusammengestellt werden.
Warum nicht im Juni den Sommer begrüßen (kalendarisch ab 21.Juni) mit einem bekannten Lied von Paul Gerhardt (1607-1676)?
Sie kennen es alle
Geh aus, mein Herz, und suche Freud ist ein geistliches Sommergedicht/Sommerlied, das erstmals 1653, d.h. in der Barockzeit, veröffentlicht wurde. Hier lesen Sie die erste und zweite Strophe.
- Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben;
Schau an der schönen Gärten Zier,
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben. - Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide.
Das Lieg umfasst 15 Strophen, im Gotteslob unter der Rubrik Schöpfung sind 10 Strophen (GL 865) abgedruckt, weggelassen wurden die Strophen 4, 5, 11,12 und 15. Als Volkslied haben sich die Strophen 1 bis 3 und 8 verselbstständigt.
Das Lied besingt Gottes Schöpfung der Natur, die nun endlich wieder präsent ist. Es fordert dazu auf, die kunstvolle und prächtige Natur zu bestaunen und sich an ihr zu erfreuen. Da ist von Bergen, Vögeln, Blumen und Bäumen die Rede, die zauberhaft schön erschaffen wurde. Das Lied fährt schließlich fort und beschreibt die Lebenswelt des Menschen inmitten dieser Natur, die er als Hirte, Bauer, Förster, Winzer und Bienenzüchter kultiviert und der von eben dieser Natur versorgt wird. Der Erzähler preist die Schöpfung und damit den Schöpfer.
Möge uns die Schönheit der frühsommerlichen Natur an unsere Verantwortung ihr gegenüber erinnern!
Ich wünsche Ihnen einen schönen, erholsamen Sommer!
Regina Michalski