KKV-Aktuell, November 2025


Foto: Wikipedia

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Was sehen Sie?
Es erinnert an Chemie:

Gd – Gadolinium (64)
Tb – Terbium (65)
Dy – Dysprosium (66)

Diese drei Elemente gehören zu den Seltenen Erden, einer Gruppe von 17 Metallen, die häufig zusammen vorkommen. Die ausgefallenen Namen haben sie, weil sie nach dem Ort der Entdeckung, nach ihrem Entdecker oder nach griechischen oder römischen Göttern benannt sind.

Der Name Seltene Erden stammt aus der Zeit der Entdeckung dieser Elemente und beruht auf der Tatsache, dass sie zuerst in seltenen Mineralien gefunden und aus diesen in Form ihrer Oxide (früher „Erden“ genannt) isoliert wurden. Nur Promethium, ein kurzlebiges radioaktives Element, ist in der Erdkruste wirklich selten.

Die Gewinnung (Trennung von anderen Begleitstoffen) der Metalle ist sehr aufwändig und kostspielig. Sie sind aber für unser tägliches Leben inzwischen unabdingbar. Benötigt werden sie für Smartphones, Windkraftanlagen, Elektroautos und VIELES mehr.

Unsere Beispiele
Gd: Medizintechnik, Pigmente. Leuchtmittel, Kernkraft
Tb: Permanentmagnete, Halbleiter, Katalysatoren, Laser
Dy: Permanentmagnete, Windkrafttechnologie, Elektromobilität, Kernkraft

Und umgekehrt: was findet sich im Smartphone?
Yttrium befindet sich im Speicherchip.
Lanthan ist im Akku enthalten.
Indium ist für Touchscreens unerlässlich
Tantal ist ein Hauptbestandteil der Mikrokondensatoren
Palladium findet man an vielen Stellen im Gehäuse
Diese Liste der „Zutaten“ ist nicht vollständig.

Da die Selten-Erden-Metalle so kostbar sind, werden sie zunehmend recycelt.

Regina Michalski

Vorwort 

Der Herbst ist da!

Geht es euch/Ihnen auch so? Plötzlich ist der Herbst da. Es ist morgens wieder länger dunkel und auch abends ist die oft wenige Sonne schnell untergegangen.

An einen trüben Tag in der letzten Zeit habe ich etwas traurig an die vielen schönen Sommertage zurückgedacht, an denen ich lange auf der Terrasse gesessen und einen guten Wein genossen habe. Daneben konnte ich den Geräuschen im Garten lauschen, mich über Igel, Fledermäuse und andere Tiere freuen, die sich abends gezeigt haben.

Ich habe dann überlegt, was kann ich tun, um mich ein wenig selbst aufzumuntern? Zum Spazierengehen lud das Wetter wahrlich nicht ein und zu sportlichen Aktivitäten fehlte mir der nötige Elan.

Plötzlich erklang ein Ping aus dem Handy und eine gute Freundin hatte mir Fotos geschickt von einem gemeinsamen Ausflug aus den letzten warmen Sommertagen. Wie schön war es, diese Erinnerung wachzurufen. Und ich habe gemerkt, wie dankbar ich dafür bin und wie gut es tut, sich an diese gemeinsamen Erlebnisse auch durch Bilder erinnern zu können. Gleich habe ich mich am Abend in einem langen Telefonat bedankt und aus dem kurzen Dank wurde ein über 90-minütiges sehr fröhliches Gespräch.

Wir haben Pläne gemacht für ein nächstes Treffen und viele Erinnerungen an zurückliegende Erlebnisse ausgetauscht. Am Ende des Tages habe ich so viele positive Gedanken gehabt und mir für den nächsten Tag vorgenommen, die alten Fotoalben durchzusehen und für den bald anstehenden runden Geburtstag dieser Freundin ein besonderes Erinnerungsfotobuch zusammen zu stellen. Das hat mir selbst so viel Freude bereitet, dass die Zeit dabei sehr schnell verging und die Vorfreude auf das hoffentlich glückliche Gesicht der Freundin mich die dunklen Tage gut überstehen ließ.

Ich wünsche euch/Ihnen also, dass in der dunklen Jahreszeit auch bei euch/Ihnen immer wieder schöne Erinnerungen den Tag erhellen können und die Vorfreude auf Treffen und Gespräche, vielleicht auch mit den KKV-Schwestern und -Brüdern viele positive Gedanken und Vorfreude auslösen.

Mit unserem Kreuzschiff voran!

Martina Peine

KKV-Aktuell, Oktober 2025


Foto: Thomas Michalski

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Der Nasenzwicker

Beim Besuch der Maiandacht in St. Joseph in Gronau machte uns Diakon Jens Pohl auf die interessante Holzskulptur am Aufgang zur Kanzel aufmerksam.

Hier findet die Redewendung „sich an die eigene Nase fassen“ eine bildliche Darstellung. Sie bedeutet, dass man selbstkritisch sein und zuerst die eigenen Fehler oder Mängel betrachten sollte, bevor man andere kritisiert. Es geht darum, die eigene Verantwortung zu erkennen und nicht voreilig mit dem Finger auf andere zu zeigen. 

Und daran sollte der Pfarrer vor seiner Predigt – in früheren Zeiten von der Kanzel – erinnert werden.

Die Redewendung hat ihren Ursprung wahrscheinlich in einem alten Rechtsbrauch, bei dem jemand, der eine falsche Beschuldigung widerrufen musste, sich an die eigene Nase fasste, um seine Worte zu bekräftigen

Ein „Nasenzwicker“ ist im Übrigen eine umgangssprachliche Bezeichnung für die Doppel-Flügel-Frucht des Ahorns, die Kinder gerne im Herbst an der Nase befestigen. 

Regina Michalski

Vorwort

Liebe KKVerinnen, liebe KKVer,

letztens las ich im vom KKV Hildesheim abonnierten Heft IMAGE einen Text zum Thema GEMEIDE, der mir gut gefiel.

Wir verwenden ihn diesmal als Vorwort.

Michael Tillmann schreibt:

Schaue ich in die Apostelgeschichte, dann wird schnell klar: Am Beginn der Kirche standen Gemeindegründungen – lange, bevor es eine übergeordnete „Institution“ gegeben hat. Klar, können Sie mit Recht einwenden, anders geht es ja auch nicht: Eine Kirche ohne Gemeinden ist schlicht nicht denkbar. Wirklich nicht?

Ich formuliere jetzt einmal bewusst pointiert, meinetwegen auch überzogen: Schaue ich auf die Entwicklung der Kirchen, gewinne ich den Eindruck, dass nicht wenige in leitender Funktion glauben, Kirche, das heißt, die übergeordnete Struktur auf diözesaner oder landeskirchlicher Ebene, funktioniere auch ohne den Unterbau der Gemeinden. Als eine gesellschaftliche Größe, die sich in ethische Diskussionen einmischt, die mahnt, ermutigt oder tröstet. Ich glaube, wer so denkt, ist – ich nenne es einmal – in die „Aufmerksamkeitsfalle“ getappt. Natürlich: Es sind die Kirchenleitungen, EKD und Bischofskonferenz, Bistümer und Landeskirchen, Vatikan und Weltkirchenrat die Aufmerksamkeit generieren für kirchliche und religiöse Themen, sie sind die Sprachrohre der Kirchen; etwas, was der einzelnen Gemeinde nur selten gelingt.

Aber: die Unmittelbarkeit des Glaubens, Glaube als Begegnung, als Miteinander – das ist das große Pfund der Gemeinden. Und je größer Gemeinden durch Zusammenlegungen und Fusionen werden, desto mehr wird dieses Pfund geschmälert. Ja, Gemeinden verlieren Mitglieder, verlieren vielleicht auch an Attraktivität; natürlich sind gut besuchte Gottesdienste, große kirchliche Events eindrucksvoll und können den Glauben stärken, doch Christen müssen sich meiner Meinung nach hüten vor der „Faszination der großen Zahlen“. Die erste Gemeinde auf europäischem Boden in Philippi (Apostelgeschichte 16) begann mit der Purpurhändlerin Lydia und ihrem Haushalt. Wie sehen Sie das Thema?

Editoral, Image 07-2025

Regina Michalski