Der KKV (Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung) Hildesheim feierte am 12./13. November 2016 sein 130jähriges Stiftungsfest. Ein solches Fest ist Anlass genug, um Rückschau zu halten, aber auch gleichzeitig Verpflichtung zur Erneuerung, die Gegenwart zu gestalten, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Der KKV Hildesheim kann auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurückschauen, in der sich diese Wertegemeinschaft in christlicher Verantwortung bewährt hat. Der KKV ist und war immer in der Kirche zu Hause, aber auch offen für die Gesellschaft.
Bereits am 12. November 1886, also nur neun Jahre nach Gründung des KKV Bundesverbandes in Mainz durch den Mainzer Domherren, Friedrich Elz, entschlossen sich, laut einer Anzeige in der damaligen Zeitungsausgabe, 25 katholische Hildesheimer Kaufleute in der Gaststätte Hasse in der Güntherstraße den „Katholisch Kaufmännischen Verein“ zu gründen. Auf Grund der beruflichen Entwicklung nennt sich der KKV heute: „KKV – Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung“.
Die Aufgaben des KKV sind heute andere als vor 130 Jahren als der berufsständige Verband gegründet wurde. So versucht der KKV heute, durch zeitnahe Veranstaltungen die Menschen zu sensibilisieren, nach dem Motto: „Das Gegenwärtige aus dem Vergangenen zu entwickeln, um ihm eine Dauer in Zukunft zu sichern“, wie es Freiherr von Stein einmal ausdrückte.
Auch im Jahr 2016 hat der KKV daher wieder zeitnahe und in die Zukunft weisende Vorträge aus Kirche, Staat und Gesellschaft sowie Besichtigungen, Seminare, Exkursionen und kirchliche Veranstaltungen angeboten.
Insgesamt waren das für alle Altersgruppen über 50 Begegnungen. Beispielhaft dafür waren der Vortrag von Prof. Dr. Hans-Georg Aschhoff über „130 Jahre KKV Hildesheim – die Entwicklung der katholischen Verbände vor dem Hintergrund der Veränderung in Kirche und Gesellschaft“; der Einkehrtag mit dem geistlichen Beirat, Prälat Heinrich Günther, mit dem Thema „Ihr alle aber seid Brüder (und Schwestern)“; der Vortrag über „Handel in Zukunft – Handel mit Zukunft“ mit dem Referenten Ulrich Thiemann; die Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl mit den Kandidaten für das Amt des Landrats; die Jubiläumsfahrt nach Erfurt unter dem Thema „Die Rolle der Religionen in unserer Gesellschaft“; das Samstagforum mit dem Thema „4.0 – Digitaler Wandel von Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft“ mit dem Referenten Axel Knoerig MdB.
Natürlich war ein Höhepunkt unser 130jähriges Stiftungsfest mit der Hauptreferentin, der Parlamentarischen Staatssekretärin, Dr. Maria Flachsbarth MdB, mit dem Thema „Die Bedeutung des Religiösen für unsere Gesellschaft“.
Auch unser Seniorenkreis 60plus ist ein fester Bestandteil unseres Verbandslebens, der sich jeden zweiten Donnerstag im Monat trifft und immer wieder interessante Themen aufgreift. So waren das in diesem Jahr z.B. der Vortrag von Dr. Alexander Dylong zu dem Thema „Christentum und Islam – zwei geschwisterliche Religionen“; der Vortrag von Reimund Kaune mit dem Thema “ Wir übernehmen Verantwortung in unserer
Demokratie“; der Vortrag von Diakon Andreas Handzik zum Thema „Barmherzigkeit – Ihr
gebt ihnen zu essen“ und der Vortrag von Mirco Weiß mit dem Thema „Christlich
im Handel – christlich im Wandel, geht das heute noch?“ Dieses Thema interessierte deswegen, da unsere Gründungsväter das als Leitmotiv für den KKV gewählt hatten.
Sehr beliebt sind unsere jährlichen Krippenfahrten, die uns in diesem Jahr nach Soest führten. Ganz besonders freuen wir uns über unseren vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Gesprächskreis „Christsein in unserer Welt“, der sich mit Fragen von Glauben, Kirche, Gesellschaft und Wirtschaft auseinandersetzt. Der Gesprächskreis hatte sich zunächst mit dem päpstlichen Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ befasst und gute Erfahrungen damit gemacht und greift jetzt immer wieder neue Themen auf.
Als bewusster Christ weiß man, dass der eigene Glaube nie „fertig“ ist und dass sich die wirklich kritischen Fragen in „unserer Welt“, d.h. in Kirche, Gesellschaft und Wirtschaft, stellen.
Gern gebe ich in diesem Zusammenhang ein Zitat von unserem verstorbenen Papst Johannes Paul II weiter: „Der Glaube muss im Leben bezeugt werden, nicht nur im Privatleben, sondern auch im gesellschaftlichen Leben, d.h.: Der Christ wird sich bemühen müssen, auch in den verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen der modernen Welt präsent und aktiv zu sein, um überall die Bedingungen der Gesellschaft im Zeichen der Liebe zu fördern.“
In diesem Sinne wünscht sich der KKV, dass nicht nur seine Verbandsmitglieder sondern auch viele Interessierte an den Veranstaltungen teilnehmen. Diese sind auch als neue Mitglieder im KKV herzlich willkommen.
Für den KKV Hildesheim
Karl Klodwig